Das 2017 initiierte Innovationsnetzwerk Energiesysteme im ländlichen Raum (INEL) des Bundeswirtschaftsministeriums hat seine Aufbauphase erfolgreich abgeschlossen. Ab 2019 beginnt der Verbund aus Unternehmen und öffentlichen Akteuren nun mit der Umsetzung und Implementierung der im Netzwerk entwickelten Energietechnologien mit ausgewählten Modellregionen des ländlichen Raums.
In den letzten beiden Jahren hat das Netzwerk ein 3-Stufen-Modell entwickelt, um die Energieinfrastrukturen im ländlichen Raum zu optimieren. In der 1. Stufe werden in ausgewählten Referenzbetrieben Energie- und Stoffströme analysiert und der Einsatz neuester INEL-Technologien geprüft, um die individuellen Energie- & Entsorgungskosten zu optimieren. In der 2. Stufe wird geprüft welche umliegenden Betriebe Synergiepotenziale besitzen, um energetisch miteinander vernetzt zu werden. In Stufe 3 erfolgt der Aufbau eines größeren regionalen Energienetzwerkes durch die Vernetzung mehrerer regionaler Einzelakteure. So können beispielsweise die freien BHKW-Kapazitäten eines 2-Schicht-Betriebes dazu genutzt werden, den nächtlichen Energiebedarf eines benachbarten Betriebes zu sichern. Im Endeffekt profitieren die einzelnen Unternehmen von geringeren Energie- & Entsorgungskosten. Dadurch wird auch die lokale Wertschöpfung und Wettbewerbsfähigkeit in ländlichen Gewerbegebieten optimiert.
Mittlerweile besteht das Netzwerk aus 16 innovativen Mittelstandsunternehmen, die nicht nur ihr Wissen und ihre Erfahrungen austauschen. Das Netzwerk übernimmt auch Aufgaben wie z.B. die Projektentwicklung und -umsetzung, Vertragsgestaltung und die Finanzierungs- und Anlagenplanung. INEL bietet innovative und standortbezogene Energie- und Recyclingkonzepte von der Entwicklung bis hin zur Umsetzung vor Ort aus einer Hand. Ziel des Netzwerkes ist es Erfahrungen zu bündeln und mehrere Einzeltechnologien zu nachhaltigen Anlagenkonzepten bzw. individuellen Systemlösungen zu kombinieren.
In der Phase 1 des Netzwerkes lag der Fokus auf der rein energetischen Optimierung einer Region. Einige der Akteure, die sich bereits energetisch vernetzt hatten, fanden das eine stoffliche Vernetzung für eine sinnvolle Erweiterung des Netzwerkes sorgen würde. Zukünftig plant das Netzwerk daher ab 2019 nicht ausschließlich als Anbieter von Systemlösungen mit innovativen Einzeltechnologien zur Optimierung ländlicher Energieinfrastrukturen aufzutreten, sondern auch Technologien zur verbesserten Nutzung ländlicher (Rest-)Stoffströme anzubieten. Im Ergebnis kann das Netzwerk sein INEL 3-Stufen-Modell zur schrittweisen Verbesserung der Energieinfrastruktur um innovative Technologien zur Verwertung von biogenen Reststoffen ergänzen.
Diese geplante Erweiterung des Netzwerkprofils hat den Vorteil, dass bspw. biogene Stoffströme, die nicht energetisch verwertbar sind, alternativ einer stofflichen Verwertung zugeführt werden können. Zum anderen kann eine größere Gruppe an Akteuren im ländlichen Raum adressiert werden. Bereits im Gründungsjahr des INEL-Netzwerkes konnten 12 Projektideen konkretisiert werden, sechs davon wurden in der ersten Netzwerkphase zu öffentlich geförderten Umsetzungsvorhaben weiterentwickelt.
Unternehmen die ebenfalls als Modellstandort des Bundesnetzwerks dienen möchten und eine INEL-Energie- & Stoffstromanalyse an Ihrem Standort nutzen wollen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen, können sich einfach vom koordinierenden Netzwerkmanager Florian Loosen unter fl@inel-netzwerk.de oder 0221 9602 8802 kostenfrei erstberaten lassen.